„Das Haus nimmt in der österreichischen Gegenwartsarchitektur in mehrfacher Hinsicht eine Sonderstellung ein. [...] [Die] außergewöhnlich intensive Entwurfsarbeit und eine geradezu „zeitfremde“ Behandlung der Details [geben diesem Haus seinen eigenwilligen Charakter]. [...]Das räumliche „Rückgrat“ dieses Hauses bildet eine durchsichtige, zarte, zweiarmige Treppe, die gleichzeitig die Funktion eines Raumgelenkes oder einer Vermittlungszone übernimmt. Schon beim Betreten des Hauses überblickt man seine drei Geschosse, und es wird einem der räumliche Zusammenhang vermittelt. Die Vielfalt der Raumverbindungen gibt den Eindruck, als sei man, wenn auch in einem überschaubaren, so doch in einem „unerschöpflichen“ Raumgebilde [...].

Wenn auch das ganze Haus in seiner inneren Organisation, in seinem äußeren Aufbau, in der Dimensionierung und Beziehung seiner Teile Bezugspunkte im Funktionalen hat, so ist doch die Art der Disposition der Räume, die Art der Koordination der Teile und das, was sie als Konstellation ergeben, ein immens architektonischer, wenn man will, künstlerischer Akt, der nicht nur funktional erklärbar oder aus definierten Prämissen ableitbar ist.

Trotz der Rationalität, trotz der Kontrolle und Realistik aller Entscheidungen ist das Produkt die Manifestation einer alten verfeinerten Wohnkultur, die den Lebensraum zum Erlebnisraum macht. Die Bewohner des Hauses bestätigen, dass sich ihr Bewusstsein von Raum verändert hat und dass der bewusste Gebrauch von Raum ein ganz neues Lebensgefühl bedeutet.“

Friedrich Achleitner in „Bauforum“ von Mai/Juni 1974