Das Haus Giles in Raumati ermöglichte es E.A. Plischke, seine räumlichen und strukturell-bauplastischen Vorstellungen des Hauses am Attersee weiterzuentwickeln.

„Der zweigeschossige Baukörper liegt inmitten eines großen Gartens, umgeben von alten [...] Bäumen. Die Mauern des Erdgeschoßes sind aus Beton und in Terrakotta verputzt. Stahlfenster und Türen sind weiß gehalten. Auf diesem Betonkörper sitzt in Holzkonstruktion das Obergeschoß auf. Der weiße Ölanstrich, die grazilen Holzkonstruktionsteile und die ganzflächige Auflösung der Wände in Glas stehen in markantem Gegensatz zu dem schweren dunkelfarbigen Unterbau. Ein breites Balkonband kragt an zwei Hausseiten über und lässt das Obergeschoß gleichsam über dem Steinsockel schweben. Das auskragende Dach, ebenfalls weiß gestrichen und leicht in der Konstruktion, schafft eine lockere Begrenzung nach oben und schiebt den Wohnraum spürbar in den Garten hinein. Da das Haus am Hang liegt, ist das Untergeschoß nicht voll ausgebaut.“ (Dr. Erwin Schirmer in „Architektur und Wohnform“, 1954)

Schon von außen her ist das Obergeschoß deutlich als der eigentliche Wohnteil erkennbar. Durch die Aufgliederung in einen großen Wohnraum, von dem eine schmale Küche mit anhängender Essnische abgetrennt ist und durch die vielseitige Verwendung großer Glasscheiben, wird eine großzügige Raumwirkung erreicht. Beim Haus Giles setzte E.A. Plischke ein sehr freies, überaus differenziertes Raumkonzept um. Eingang, Stiege, Wohnraum und Essplatz bilden ein durchgängiges Raumkontinuum, das über eine große Terrasse in den weiten Garten führt. Die Räumlichkeiten vom Haus Giles entwickeln sich um einen zentralen massiven Kern, das lockere Raumkonzept findet seine Fortsetzung in der Einrichtung.